Das Produkt THINGtelligence von der Firma Lanfer CARGO-TECHNIK gewinnt den begehrten Preis „Bestes Produkt“ in der Kategorie „Beschaffen, Fördern, Lagern“ auf der Logimat 2010. Mit der Produktneuheit THINGtelligence steht den Kunden erstmalig eine industrielle Umsetzung des Konzepts Internet der Dinge zur Verfügung, mit der Anlagen schnell und zuverlässig in Betrieb genommen werden.
Das von der Lanfer CARGO-TECHNIK aus Borken-Weseke in Kooperation mit der Logata Digital Solution GmbH entwickelte System zur Steuerung von Behälterfördersystemen in der Intralogistik realisiert das Konzept des Internets der Dinge. Herzstück des Systems sind intelligente, parametrierbare Mechatroniksysteme, die eine direkte und dezentrale Steuerung der standardisierten fördertechnischen Elemente ermöglichen. Durch die Verwendung dieser Komponenten lassen sich Inbetriebnahmen, Modernisierungsprojekte und spätere Änderungen an Anlagen um ein Vielfaches schneller und flexibler umsetzen als mit herkömmlichen Technologien, weil der klassische Materialflussrechner komplett entfallen kann.
Die Entwicklung von THINGtelligence basiert auf der Grundlagenarbeit des Fraunhofer Instituts für Materialfluss und Logistik und der Softwareagenten-Technologie der Logata Digital Solution GmbH.
Die mechanischen Grundkomponenten bestehen aus bidirektionalen, geraden und kurvengängigen Förderelementen mit integrierten Lichtschranken zur Erfassung des Belegungszustandes sowie Umsetzern und Weichenelementen. Durch ein einheitliches Rastermaß und die Durchgängige Verwendung eines einheitlichen Bussystems können Anlagen im Baukastenprinzip zusammengesetzt werden. Durch den durchgängigen Einsatz von bidirektionalen Förderelementen erlauben Anlagen trotz der kompakten Bauweise ein Höchstmaß an Bewegungsvarianten und Alternativrouten.
Jedes Modul, an dem Wege-Entscheidungen getroffen werden, verfügt über einen IPC Controller sowie UHF RFID Antennen zur Identifikation der Behälter. Durch den Einsatz einer Abstraktionsschicht können alternativ auch Barcodeleser zum Einsatz kommen, um eventuell bereits beim Anlagenbetreiber vorhandene Technologien weiternutzen zu können.
Auf dem Controller sind echtzeitfähige Schrittketten oder Zustandsautomaten in IEC1131 implementiert. Darüber hinaus verfügt jeder Controller über einen intelligenten Software-Agenten für Routing, Kommunikation und Ereignisbehandlung. Wiederverwendbare Softwarebausteine reduzieren hier den Inbetriebnahme-Aufwand erheblich im Vergleich zur klassischen SPS-Programmierung. Zur Anbindung an einen zentralen Leitstand verfügt jeder Controller über eine standardisierte Web-Service Schnittstelle zur Übermittlung von Statusinformationen. Die Verfügbarkeit einer Emulationsschnittstelle bietet die Möglichkeit der virtuellen Inbetriebnahme. Die Softwareagenten können einzeln und in ihrem Zusammenwirken vor der Inbetriebnahme ohne die mechanischen Komponenten getestet werden. Durch dieses Vorgehen werden Fehler bereits vor der eigentlichen Inbetriebnahme erkannt und kritische Anpassungen während der Inbetriebnahme an der bestehenden Anlage ausgeschlossen.
Die Inbetriebnahme einer THINGtelligence Anlage gestaltet sich demgegenüber effizienter als bei einer klassischen Anlage mit zentralem Materialflussrechner, da iterative und inkrementelle Teilinbetriebnahmen off-Site durchgeführt werden können und so die Inbetriebnahmezeit vor Ort reduziert wird.